Auch oxidativer Stress ist ein wichtiges Thema wissenschaftlicher Forschungsarbeiten. Der Sauerstoff, den wir aus der Luft einatmen, ist stabil, weil zwei Sauerstoffatome aneinandergebunden sind (O2). Einzelne Sauerstoffatome dagegen, die sich nicht zu Paaren zusammengetan haben, schädigen unsere Zellen. Sie werden als »freie Radikale« bezeichnet.

Oxidativer Stress ist das Produkt freier Radikale und wird als die Hauptursache des Alterns betrachtet. Auch das Molekül Telomerase wird im Rahmen vieler wissenschaftlicher Untersuchungen erforscht. Telomere sind die Endstücke oder »Kappen« der Chromosomen in den Zellen; bei jeder Zellteilung werden sie ein wenig kürzer. Telomerase ist ein Enzym, das DNA-Moleküle an die Enden von Telomeren anheftet und sie dadurch intakt hält.

Mit dem Älterwerden nehmen die DNA-Ketten in den Telomeren am Ende der Chromosomen um etwa 1 Prozent pro Jahr ab; die Länge der Telomere ist damit ein sehr stabiler Marker für die biologische Alterung.

Durch Stress sterben Zellen schneller

Durch Stress sterben Zellen wegen des Verschleißes ihrer Moleküle schneller ab. Um diese stressbedingt abgestorbenen Zellen zu ersetzen, muss im Körper eine verstärkte Zellteilung stattfinden. Durch eine häufigere Zellteilung wiederum werden die Telomere schneller verkürzt.

Bei gestressten Menschen geht das ganz schnell, bei gesunden Menschen bleibt die Länge der Telomere erhalten – ein Grund dafür, warum Menschen, die großem Stress ausgesetzt sind, früher sterben als Menschen, die wissen, wie sie sich entspannen können. An der Länge unserer Telomere kann man unser biologisches Alter ablesen, deshalb ist das ein häufig vorgenommener Gentest.

Church D.(2018)awson. Geist über Materie. (1. Auflage). Momanda GmbH.